Ende der 80er Jahre hatte ich mein Studium in Germanistik und Politikwissenschaft abgeschlossen, danach ein Jahr lang in allen möglichen Jobs gearbeitet, anschließend ein Jahr in dem damaligen Projekt „Offene Kirche“ Öffentlichkeitsarbeit gemacht, zwischendurch spirituelle und therapeutische Erfahrungen der verschiedensten Art gesammelt und stand dann doch vor der Frage: Was nun? Die akademische Welt interessierte mich nicht mehr.
Ich kam in Kontakt mit dem Besitzer eines spirituellen Ferienclubs auf Korfu, der noch Leute für den Club suchte und mir zum Kennenlernen einen Urlaub zum halben Preis anbot. Auf Korfu merkte ich ziemlich schnell, dass das nichts für mich war. Aber in dem Club gab es auch ein Angebot von Einzelsessions. Ich lernte eine Frau kennen, die „Craniosacral Balancing“ anbot. Obwohl ich mit dieser Bezeichnung überhaupt nichts anfangen konnte, war ich neugierig genug um eine Behandlung zu buchen. Diese erste Craniosacral-Behandlung war für mich eine Art Offenbarung. Das war genau das, was ich gesucht hatte, ohne es zu wissen. Ich schwebte im 7. Himmel, mein Körper fühlte sich so leicht und durchlässig an und mein Gehirn war offenbar überflutet von Glückshormonen. Nach dieser Behandlung war für mich klar: Das ist es!
In den Jahren davor hatte ich bei Michael Barnett ein Training und viele Gruppen mit Energiearbeit gemacht, war es also gewohnt mich in euphorisierten inneren Räumen wiederzufinden – aber hier kam noch etwas anderes dazu: der therapeutische Aspekt. Schlagartig wurde mir klar, dass man mit Energiearbeit nicht nur „space out“-Erlebnisse haben kann, sondern dass das Ganze auch gezielt therapeutisch einsetzbar ist. Ja, das wollte ich lernen und praktizieren.
Und wenn’s läuft, dann läuft‘s. 3 Monate später fand ich mich in München in meinem ersten craniosacralen Ausbildungsseminar und es sollten noch viele folgen. Nebenbei begann ich eine Ausbildung zum Heilpraktiker und als ich diese abgeschlossen hatte lag meine Zukunft klar vor mir: Heilpraktiker war die äußere Form, um als Craniosacral-Practitioner zu arbeiten – und das war genau das, was ich wollte. Wenn ich heute daran zurückdenke, staune ich darüber, dass eigentlich nie ein Zweifel in mir aufkam, dass das nicht klappen könnte. Und es hat geklappt und es läuft seit 25 Jahren. Und in all den Jahren wollte ich nie ernsthaft etwas anderes machen.
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